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Statement unseres Vorsitzenden zur Resolution des Hauptausschuss des Landessportbund Hessen

Liebe Sportlerinnen und Sportler,

der Hauptausschuss, als zweithöchstes Gremium des Landessportbundes Hessen, hat am 08. Mai 2021 eine Resolution an die Politik auf den Weg gebracht. 
Ziel soll es sein die Politik aufzufordern, die Potentiale des Sports und seine gesellschaftliche Bedeutung anzuerkennen und wieder mehr Sport zu ermöglichen.

Ich war in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Sportkreises Region Kassel e.V. Teilnehmer der virtuell durchgeführten Veranstaltung.

Hierbei ist es im Gegensatz zu einer in Präsenz durchgeführten Sitzung kaum möglich - bei der großen Teilnehmerzahl - seine persönlichen Anmerkungen und Ansichten zu den einzelnen Themenbereichen entsprechend darzustellen. Aus meiner Sicht ist die Resolution viel zu "zahm" ausgefallen!!

Den Bundes- und Landespolitikern ist schon seit Monaten das geringe Infektionsrisiko im Freien bekannt. Die Erkenntnisse führender Aerosolforscher haben bisher keine Beachtung gefunden, sondern wurden bei ihren bisherigen Entscheidungen völlig ignoriert.

Es gibt so gut wie keine Ansteckung im Freien. Daher muss umgehend für alle Sportarten die Erlaubnis für Freiluftveranstaltungen erteilt werden.

Die Breitensportvereine, die das Rückgrad des Sports in Deutschland bilden, verlieren Mitglieder, ja, bei den Kindern laufen wir Gefahr, dass uns eine ganze Generation verloren geht. Dies wird langfristig bei diesen zu Problemen in der Bewegungsmotorik, zu seelischen Beeinträchtigungen und zu mangelnder Sozialkompetenz führen.

Zusätzlich finde ich es frustrierend und unerträglich, dass der Profi-Sport scheinbar ungerührt seine ausschließlich profitorientierten Machenschaften fortsetzen kann. Ein weiteres Ärgernis ist für mich die Ungleichbehandlung des in vielen unserer Vereine organisierten Gesundheits- und Präventionssports in Relation zu dem ärztlich verordneten Reha-Sport, der ohne Einschränkungen durchgeführt wird.

Hier handelt es sich um vorwiegend gesundheitlich leider bereits vorgeschädigte Menschen, also um einen besonders gefährdeten Personenkreis, der in der Pandemie - teilweise unter ungünstigeren räumlichen Verhältnissen - als bei den Vereinsangeboten - "bewegt" wird. Unser Ziel durch Sport - als Prophylaxe - einer ärztlich notwendig werdenden  Verordnung zu vor zu kommen oder diese gänzlich zu vermeiden und damit unserem Gesundheitssystem Leistungen in gigantischer Höhe zu ersparen, wird damit komplett unterlaufen.

Das ist nicht nachvollziehbar und ebenfalls eine eindeutige Fehlentscheidung mit langfristig negativen Folgen. Ich erwarte hier eine umgehende Gleichstellung von Gesundheits- und Reha-Sport.

Wir haben im ersten Lockdown bewiesen, dass unsere Hygienekonzepte gegriffen haben und es erfreulicherweise in der Vereinslandschaft zu keinen hohen Infektionszahlen gekommen ist. Ein weiteres Versagen der Bundes- und Landespolitiker sehe ich in der Unfähigkeit den Besonderheiten der Corona Pandemie beim Gemeinnützigkeitsrecht, im Hinblick auf den (Teil)Verzicht oder die (Teil)Rückerstattung von Mitgliedsbeiträgen durch eine entsprechende, evtl. auch nur befristete, Verordnung Rechnung zu tragen. Wenn wir unseren Mitgliedern über diesen Weg eine Anerkennung ihrer Vereinstreue aussprechen möchten, kann dies mit steuerlichen Konsequenzen und noch schlimmer, mit dem Verlust der Gemeinnützigkeit verbunden sein.

Das kann kein normal denkender Mensch verstehen!

Wir sollten trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben, dass es uns gelingen wird Stück für Stück wieder unsere "Normalität" zu erlangen.

Bis dahin bleiben Sie gesund und dem Sport, aber insbesondere Ihren Vereinen verbunden. Danke!

Roland Tölle, Vorsitzender Sportkreis Region Kassel e.V.