Unter dem Motto „Sport mit Beeinträchtigung?! Kassel inklusiv!“ standen uns in der TASK-Halle in Kassel dabei erfahrene Partner aus dem Sport- und Gesundheitsbereich zur Seite. Sie gaben Antworten, zeigten Möglichkeiten auf und informierten über technische Neuerungen. Mit dabei: Katja Klahold, Vorsitzende des Schwerhörigen Sport-Club (SSC) Kassel e.V., und Daniel Reißmann, der selbst gehörlos ist und bei der TSG 1887 Niederzwehren e.V. als sportlicher Leiter der Abteilung Schwimmen aktiv ist, berichteten aus dem sportlichen Alltag. Der Hörakustikmeister, Tino Messer, von HessHören informierte über den neuesten Stand der Technik. Begleitet wurden die Vorträge von Gebärdensprachdolmetscherin Norma Gühlcke. Zum Schluss lud Norbert Schäfer vom 1. MGC Minigolfverein Kassel-Vellmar 1946 e.V. außerdem zum Mitmachen ein.
„Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Teilhabe verloren geht, wenn man nicht richtig hören kann“, erklärte Katja Klahold (SSC) den gut 20 Besuchern der Sportkreis-Veranstaltung. Betroffene müssten viel Selbstbewusstsein aufbringen, um zu sagen „Ich höre nichts“. Viele täten das aber eben nicht, zögen sich stattdessen zurück in die Isolation, berichtete Klahold. Daniel Reißmann (TSG) hingegen ist aktiv. Der Schwimmer ist gehörlos. In seiner Kindheit noch schwerhörig lernte er sprechen und kann auch vom Mund ablesen. In der „Welt der Hörenden“ ein Vorteil. Als sportlicher Leiter beim Schwimmen arbeitet er aber viel mit Handzeichen und Piktogrammen. Das funktioniere gut.
Tino Messer von HessHören brachte am „Tag des Hörens“ mit seinem Fachvortrag einen wichtigen Aspekt ein: Als Experte, der sich tagtäglich beruflich mit dem Thema Hören beschäftigt, ist er auf dem aktuellen Stand. Der Hörakustikmeister beleuchtete die verschiedenen Sportarten mit ihren unterschiedlichen Anforderungen an ein technisches Hilfsmittel für das Gehör. So sei etwa bei Sportarten mit starken Bewegungen, wie etwa beim Basketball, wichtig, dass das Hörgerät nicht rausfällt. Beim Schwimmen würden hingegen wieder andere Technologien benötigt, die vor allem auch das Eindringen von Wasser verhinderten. Thema war aber auch das Cochlea Implantat (CI) als Hörprothese. Denn die TASK-Halle ist mit einer Induktionsschleife ausgestattet. Über diese werden gesprochene Worte als Audiosignale störungsfrei an das CI und somit das menschliche Gehirn weitergeleitet. Bei der Info- und Mitmachveranstaltung testeten Besucher mit CI die Induktionsschleife aus. Zum Abschluss konnten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter der Anleitung von Norbert Schäfer (1. MGC) beim Minigolfen austesten. Non-Verbal erklärte und führte der Sportler sie durch einen improvisierten Minigolf-Parcours.
„Die Besucher haben Neues dazu gelernt und genau das wollten wir auch“, zeigte sich Heike Sokoll, Inklusions-Koordinatorin, zufrieden über die Rückmeldung der Besucher. Die Info- und Mitmachveranstaltung am „Tag des Hörens“ war aber nur der Auftakt der Sportkreis-Serie. Weiter geht es schon am 15. März mit dem „Tag der Rückengesundheit“.
Ausblick:
Am „Tag der Rückengesundheit“ wird nämlich der ACT Kassel seine Sportangebote für einen gesunden Rücken vorstellen. Außerdem konnten wir von „Vitos Orthopädischen Klinik Kassel“ Dr. med. Rafael D. Sambale, Chefarzt der Wirbelsäulenorthopädie sowie Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, für einen Fachvortrag gewinnen. Er wird aufzeigen wann und warum Sport auch bei Beschwerden gut für die Wirbelsäule ist.
Los geht es am Mittwoch, 15. März, um 17 Uhr in der ACT-Halle, Wimmelstr. 10 in Kassel.